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Moderne Spiritualität - die zeitgemäße Aktualisierung des Mystischen.
Erfahrungen und Überlegungen im Kontext der Zentradition auf ihrem Weg in den Westen.


In diesem Band sind mehrere Texte zusammengefasst worden, die im Rahmen der jahrzehntelangen praktischen und theoretischen Bemühung um die Mystik entstanden. Sie reflektieren einerseits die Erfahrungen des Verfassers auf dem Zen-Weg sowie mit den Zen-Texten, andererseits seine Bemühungen um das Werk des Deutsch-Schweizers Jean Gebser, dessen Kulturanthropologie den Weg zu einer neuen, von einem "Integralen Bewusstsein" geprägten Kultur weist. Die Zentradition auf ihrem Weg "in den Westen" spielt in diesem Geschehen eine besondere Rolle. Welche Bedeutung dabei der Philosophie und den Humanwissenschaften zukommt, wird kritisch diskutiert. Die Faszination von einem Geschehen, das eine "Wandlung" der Person ermöglicht, wird deutlich. Vor einem Rückfall in Mythos oder Esoterik wird gewarnt.
Das Werk Jean Gebsers ist weitgehend unbekannt – in der akademischen Welt und in der kritischen Öffentlichkeit. Das Verdienst der vorliegenden Arbeit ist, die große Sinnhaftigkeit und das enorme Innovationspotential der Schriften Gebsers für die Philosophie wie für das kritische Denken herausgearbeitet zu haben. Gebser bietet mit seiner Kulturphilosophie – er selbst bezeichnet sein Werk als Kulturphänomenologie – eine Basis an, auf der philosophische Fragen in einem neuen Licht und vor neuem Horizont erscheinen. Das so häufige Unbehagen an der fragwürdigen Relevanz gegenwärtiger Philosophie wird vor diesem Horizont klarer und durchsichtiger; die Basis, die Gebser bietet, erlaubt eine neue Philosophie, die in erstaunlichem Maße unserer Welt gerecht wird und zugleich tief und konkret ist. Insofern ist das Werk Gebsers als prima philosophia anzusehen. Auch das kritische Denken, das heute mehr denn je einer neuen Orientierung bedarf, findet in dem Entwurf Gebsers eine Grundlage, auf der die gesellschaftlichen und menschlichen Entwicklungen unserer Zeit zu verstehen sind.

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