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Christine Kradolfer

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Jin Sin Jyutsu 

 


Jin Sin Jyutsu  Physio-Philosophie

Dass in Händen Heilkraft wohnt, mag in verschiedenen alten Kulturen bekannt gewesen sein, ein Wissen, das durch zivilisatorische Prozesse wie Religion, Technologie, ideologische Denkmuster u.a.m. in den Hintergrund getreten ist. So auch in Japan, wo anfangs des 20. Jahrhunderts Meister Jiro Murai dieses uralte Wissen neu entdeckte, in alten Schriften und in der Praxis erforschte und selber lebte.
Nach Jahren des Studiums bei Meister Murai brachte die japanischstämmige Amerikanerin Mary Burmeister das Wissen in die USA, wo auch sie es in ihr Leben intergrierte, forschend vertiefte und schliesslich zu lehren begann. Von ihr stammen drei Lehrbücher, in denen sie zu praktischer und philosophischer Selbstkenntnis, Selbstverantwortung und Selbsthilfe anleitet. Zwei weitere Schriften vermitteln das Wissen über die Anwendung komplexer Behandungsabläufe an anderen Menschen.

Was im deutschen Sprachraum als «Strömen» bekannt geworden ist, hat Jiro Murai «Jin Shin Jyutsu» genannt, zu deutsch: «die Kunst des Schöpfers durch den wissenden, mitfühlenden Menschen».

Jin Shin Jyutsu (JSJ) ist eine Harmonisierungskunst für Körper, Geist und Seele. JSJ arbeitet mit der in uns angelegten Notwendigkeit und Fähigkeit, Ungleichgewicht auszugleichen, Blockaden und Spannungen zu lösen, immer wieder in Harmonie zurückzufinden. Da wir dies eigentlich immer selber «tun», ist JSJ eine unterstützende Praxis, ob wir uns nun strömen lassen oder Selbsthilfe anwenden.

JSJ geht davon aus, dass Lebensenergie an sich immer da ist, in klaren Bahnen unseren Körper, unsere Organe und Zellen durchfliesst. Solange dieser Fluss ungehindert stattfinden kann, sind wir im Gleichgewicht, gesund. Sobald jedoch Anstrengung, Schock oder Stress ( körperlich, geistig oder emotional) den Fluss blockieren, besteht die Möglichkeit, dass wir aus der Balance fallen, Schmerzen bekommen, akut oder mit der Zeit gar chronisch krank werden.




Durch bewusstes Atmen und durch Auflegen der Hände an bestimmten Stellen des bekleideten Körpers kann auf solche Blockaden lindernd und lösend eingewirkt werden. Das ursprünglich Gemeinte, die «Blaupause» kann sich in Erinnerung bringen, der Organismus erhält den Impuls, sich wieder danach auszurichten.

An sich ist JSJ einfach, unspektakulär. Genau in dieser Einfachheit tut sich, wenn die Griffe angewandt werden, die Fülle der Leere auf, Körper und Geist können entspannen; es kann sich ein Zustand des Durchströmtwerdens einstellen. Können, Wissen und Intuition strömen zusammen. Die Wiederholung muss damit nicht langweilig sein.


Alles Blühen

Alles Blühen
meint schon den Tod.
Nur die sich mühen
Sind wirklich bedroht.

Still fühlt der Baum
Den zitternden Wind.
Wir denken kaum,
was wir eigentlich sind.

Blume denkt Blume,
und Tier denkt Tier.
Des Ackers Krume
ist gewisser als wir.

Jean Gebser