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Christine Kradolfer

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Geschichten erzählen
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Geschichten erzählen

In diesem Zusammenhang bewegt mich die Feststellung, dass es möglich ist, etwas abzulegen, für das man einmal gelebt hat. Es hinter sich zu lassen. In meinem Fall ist das die Zeit der «Spectakuln» –so nenne ich sie frei nach Grimmelshausen, statt «Performance», wie das im Fachjargon heissen würde. Gemeint sind teilweise improvisierte Aufführungen, die z. B. in Ausstellungen von Schang Hutter oder Erica Pedretti unter Einsatz von Bewegung/Tanz und Stimme/Gesang entstanden, inspiriert durch Räume, Orte, Skulpturen, Publikum. Ich war damit derart in Fahrt, dass sich zwischen 1992 und 2006 drei abendfüllende Programme ergaben. Nur eines davon (bei «Wasser und Brot»/ «Abgwand») wäre für mich heute noch spielbar. Die andern sind vorbei, Theater eben.

Aber da gibt es zwei Frauen, die mich ins Geschichten- bzw. Märchenerzählen hineingezogen haben, und jetzt kommt die Erfahrung von früher wieder zum Tragen: erfinden und fabulieren, und doch am roten Faden dranbleiben, lautmalen und leismalen, Bilder durch Sprache hervorlocken und Hintergründiges durch Reduktion andeuten.

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Im Programm «AltWeiberFrühling» geschieht dies zusätzlich noch durch musikalische Einlagen und textile Gestaltung. Das wahre Gesicht der Alten Frau im Märchen bleibt vielschichtig und verschleiert, die Geschichten erwecken es zum Leben.
> www.altweiberfruehling.com


Das Inselgedicht
(Ausschnitt aus dem ersten Teil)

...
So also ist Ruch und Rauch;
klar aber die Sonne;
Meilen der Freude bleiben also verborgen,
und nur der klingende Raum,
der durchtönte,
überdauert die sterbende Zeit
und die Fragwürdigkeit alles Gebauten.
...
Jean Gebser